Brexit – was muss ich nun beim Versand beachten?

Das Wort ist in aller Munde (nicht gerade erst seit heute, aber langsam wird es Ernst 😊) und wir wissen nun auch, dass die Schonfrist bald abläuft, aber was genau bedeutet der Brexit für mich als Versender? Kann ich aus der EU überhaupt noch nach Großbritannien senden? Was muss ich beim Versand beachten? Wie sind die Preise? Fragen über Fragen…

Willkommen bei unserer Brexit-Versand-Newsreihe Teil 1

Mit unserer kleinen Brexit-Versand-Newsreihe möchten wir Ihnen helfen, Licht ins Brexit-Dunkel zu bringen.

Das Vereinigte Königreich verließ die Europäische Union am 31. Januar 2020 und ist nun offiziell ein Drittland der EU. Es gilt jedoch eine Übergangsfrist bis zum 31. Dezember 2020.

Während der Übergangszeit gibt es keine Auswirkungen auf Steuern und Zölle:

Für den Zeitraum ab dem 1. Januar 2021:

Das Vereinigte Königreich und die EU verhandeln immer noch über die Bedingungen eines Post-Brexit-Abkommens, aber ein “No-Deal”-Szenario bleibt eine Möglichkeit. In jedem Fall wird der Austritt Großbritanniens ab dem 1. Januar 2021 erhebliche Folgen für die Logistikströme haben. Alle Beteiligten müssen sich darauf vorbereiten.

  • Zollabfertigungsverfahren für Sendungen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich werden wahrscheinlich zu höheren Betriebskosten für Logistikunternehmen führen.
  • DHL Express kündigte einen Sonderzuschlag für zollpflichtige Sendungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der Europäischen Union ab dem 1. Januar 2021 aufgrund erheblicher zusätzlicher Betriebskosten des Unternehmens an. Dieser wird nach Angaben des Unternehmens voraussichtlich 0,25 € pro kg betragen.
  • Der Kanzler des Herzogtums Lancaster, Michael Gove, erläuterte die “vernünftige Worst-Case-Szenario”-Planung der britischen Regierung, einschließlich einer Warnung, dass zwischen 30-50% der Lastwagen, die den Ärmelkanal überqueren, nicht für die am 1. Januar 2021 in Kraft tretenden neuen Vorschriften bereit sein werden. Darüber hinaus könnte ein “Mangel an Kapazität, um nicht einsatzbereite Lastwagen in französischen Häfen zu halten” den Verkehrsfluss über die Meerenge auf 60-80% des normalen Niveaus reduzieren. In dem Schreiben wurde unterstrichen, dass “dies zu maximalen Warteschlangen von 7.000 hafengebundenen Lastwagen in Kent und damit verbundenen maximalen Verzögerungen von bis zu zwei Tagen führen könnte“. Er warnte, dass die Unterbrechung bis zu drei Monate dauern könnte, da nach alternativen Routen gesucht wird und sich die Lieferketten an die neuen Prozesse und geltenden Vorschriften anpassen.
  • Laut Alberto Nobis, CEO von DHL Express Europe, plant der internationale Expressdienstleister, die Sendungen Ende dieses Jahres von Lastwagen auf Flugzeuge umzustellen, um das Risiko einer Verspätung der Waren an der britischen Grenze zu vermeiden. Stattdessen sollen die Sendungen von den DHL-Knotenpunkten in Europa zum und vom britischen Hauptflughafen East Midlands Airport geflogen werden.
  • Laut Hurricane Commerce gibt es eine große Diskrepanz zwischen Unternehmen, die solide Pläne aufgestellt haben, und solchen, die dies nicht getan haben. Das Unternehmen warnt davor, dass Absender, die nicht in der Lage sind, ab dem 1. Januar 2021 vollständige und gültige Daten zu Paketen zu liefern, große Auswirkungen auf ihre Unternehmen haben werden.
  • Die britische Regierung “beschleunigte die Vorbereitungen” für das Ende der Übergangszeit Großbritanniens nach seinem Austritt aus der EU durch die Veröffentlichung eines aktualisierten Grenzübergangsmodells. Dieses enthält weitere Einzelheiten darüber, wie die künftige Grenze zwischen Großbritannien (GB) und der EU funktionieren wird und welche Maßnahmen Händler, Fracht- und Logistikvermittler und Spediteure, die am Handel zwischen Großbritannien und der EU beteiligt sind, bis zum Ende dieses Jahres und darüber hinaus ergreifen müssen.

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